Donnerstag, 28. Juli 2011

Ausrüstung für Meerschweinchen

Das ist ja auch so ein Begriff, der in der letzten Zeit für mich eine ganz neue (und breitgefächertere ;)) Bedeutung bekommen hat... Wenn man sich als Otto-und-Liesel-Normalverbraucher ein Meerschweinchen kauft, dann ahnt man noch lange nicht, dass die Aussage "Ach, für ein Meerschweinchen braucht es nicht viel, nur nen Käfig, ab und an mal ne kleine Packung Streu, bissl Heu, Trockenfutter, ne Trinkflasche und evtl. ab und zu mal Gemüsereste" so komplett falsch ist, wenn man es "gut" machen will.

Nicht nur, dass schon mit dem Gehege mit seinen Gehegeelementen (ja, das stelle ich euch auch noch vor, aber wollt ihr denn immer nur Geschichten lesen oder auch mal was Aktuelles? ;)), der Unterlage, Einrichtung, mehreren Näpfen und Trinkflaschen schon einiges zum Begriff "Ausrüstung" hinzugefügt wurde, nein, es geht noch weiter...

Natürlich braucht man auch oft (alle 1-2 Wochen) ein neues Streu- und Heupaket (jeweils ca. 20kg), öfter mal neue Trockenkräuter und andere gesunde Leckerlies (Erbsenflocken, Sonnenblumenkerne, Leinsamen) alle paar Tage einen Berg von Gemüse und täglich 1 Beutel voll Gras - um mal nur so zu nennen, was mir spontan so zu Ernährung und Gehegeputz einfällt. Auch das war noch nicht alles...

Dann gibts ja noch die große Sparte der Pflege... Auch in diesem Bereich ist dem Begriff "Ausrüstung" in meinem Kopf wieder einiges hinzugefügt worden, zum Beispiel ein Stethoskop, ein Otoskop, diverse Salben und Medikamente der Hausapotheke und eine Haarschere. Seit gestern habe ich auch "Hühneraugen-Druckschutzringe." ;) Ich habe den Tipp von einer Freundin bekommen will mal testen, ob sie bei der Druckentlastung bei Charlies Füßchen helfen. Er läuft ja so schlecht wegen seiner Arthrose und belastet seine Füße anders als normal, so dass sie an bestimmten Stellen immer etwas rot und warm sind.

Und last but not least gibt es ja noch eine große Sparte im Bereich "Ausrüstung": Literatur. Gestern habe ich mir endlich ein Buch bestellt, das schon lange auf meiner Wunschliste stand: "Leitsymptome bei Meerschweinchen, Chinchilla und Degu" von Anja Ewringmann und B. Glöckner von Enke. Und was finde ich beim Rumstöbern? Zwei weitere Bücher, die ich jetzt unbedingt haben muss... Toll. Man ist aber auch nie zufrieden... ;)

Montag, 25. Juli 2011

Purzel

Im September 2009 musste Charlies Freund Schnuffie leider von uns gehen - und das kurz nachdem sie in ihr Gehege gezogen waren... :(

Ich hatte mit sowas noch gar keine Erfahrungen und war traurig und total geschockt darüber, dass unser kleiner Freund uns so plötzlich verlassen hatte. Nichtsdestotrotz brauchte Charlie jetzt wieder einen neuen Freund. Allerdings gestaltete sich die Suche dann gar nicht so einfach, zumal Charlie unkastriert und ein kleines Sensibelchen ist, was den Umgang mit anderen Meeries angeht. In den Notstationen, die mir auf Anhieb einfielen, fand sich - natürlich - gerade kein passendes Böckchen. Also was tun? Dazu kam, dass ich ja gerade bei meinen Eltern zu Besuch war und ich dort noch kein richtiges Gehege für die Schweinchen hatte, was ich einer Notstation vorzeigen hätte können. Also bin ich in meiner Not dann doch zur Zoohandlung gegangen.

Lange habe ich vor den winzigen Boxen mit den Meerschweinchen gesessen um mir eins auszusuchen, das definitiv nicht dominant wirkte und dazu noch garantiert ein Junge war. Ein kleiner Süßer hat sich immer ruhig und passiv verhalten, "dieser Purzel soll es sein", dachte ich mir. Da fiel mir auf, dass der Kleine ja schon seinen Namen weg hatte. ;) Gut, seitdem habe ich also einen Purzel:


Das war der Kleine an seinem 1. Tag bei uns am 24.09.2009. Er soll zu diesem Zeitpunkt rund 10 Wochen alt gewesen sein. Das kleine Purzelchen hat allerdings ganz viele Milben mitgebracht, die Behandlung war seeehr langwierig.

Ein süßer ängstlicher kleiner Schatz war und ist er. Er ist sehr empfindlich und stressanfällig, aber langsam hatte er zu mir Vertrauen aufgebaut und ist sehr dankbar für alles, was man für ihn tut. Aber wie das halt so ist mit Böckchen, die dann dazu auch noch nicht kastriert sind: Sie kommen in die Rappelphasen... Ab Mitte 2010 habe ich gemerkt, dass Charlie und Purzel immer öfter gestresst waren, beide hatten häufiger Milben und Purzel zum Schluss sogar Pilz. Ich konnte Charlie nicht mehr kastrieren lassen und wollte deshalb probieren zwei weitere Böckchen dazuzusetzen. Aber auch das brachte keine Entspannung zwischen den beiden, es wurde sogar noch schlimmer: Purzel stand enorm unter Stress, hatte stark abgenommen (Er wog nur noch etwas über 700g!) und begann, auch nach seiner Kastration, die anderen Jungs zu jagen und zu beißen.

Also bekam das Purzelchen zwei liebe Mädchen, Gina und Lara, als Gesellschaft. Ganz vorsichtig und liebevoll umbrommselt er seine Mädels und geht seinen Pflichten sehr gut nach. ;) Er wirkt jetzt viel entspannter und bringt, wie ich euch ja schon berichtet habe, inzwischen knapp über 1kg auf die Waage. Das freut mich ganz doll für meinen kleinen Schatz.

Allerdings habe ich seit März diesen Jahres feststellen müssen, dass der Kleine öfter mal weicheren Kot hat. Einen Grund dafür haben auch die Tierärzte zunächst nicht gefunden. Vor eineinhalb Wochen dann habe ich es gesehen: Er hatte Probleme beim Fressen und hat fast nur noch Gurke und Salat gefressen. Beim Tierarzt wurde eine Zahnfehlstellung festgestellt und die kleinen Zahnspitzen (Wie gesagt, er ist sehr empfindlich... ;) - Charlies Zahnspitzen waren wesentlich größer, er fraß aber immernoch alles.) abgeraspelt, so dass jetzt wieder alles in Ordnung ist. Ich bin ja mal gespannt, in welchem Rhythmus wir seine Zähne in Zukunft korrigieren lassen müssen... Hoffentlich wird seine Zahnfehlstellung nicht schlimmer, denn bei ihm wäre ich mir nicht so sicher, ob er kämpfen würde...

Samstag, 23. Juli 2011

Schweinchen-TÜV

...war heute mal wieder fällig. Das hieß also jedes Schweinchen einzeln rausfangen, auf Knubbel abtasten, Fell und Haut untersuchen, Krallen anschauen und gegebenenfalls kürzen, Ballenhorn, wenn vorhanden, abschneiden (nicht zu kurz (!) und danach Füßchen mit Vaseline eincremen), Augen, Nase, Zähne und Ohren kontrollieren - und als krönenden Abschluss das Gewicht notieren. Jetzt habe ich alle Schweinchen konstant über 1kg, sogar den kleinen Purzel!

Ich hatte heute nur 5 von 7 Schweinchen zu kontrollieren, da war es dann doch relativ schnell erledigt. Charlie hab' ich ja eh jeden Tag draußen, weil ich seine Füßchen pflegen muss, und Gina hatte ich vor zwei Tagen mal zum Abhören, da hab ich den TÜV gleich mit gemacht.

Es gab keine Auffälligkeiten oder größeren Anlässe zur Sorge -kleinere gibts ja eh so ziemlich immer... ;) Und was mich noch gefreut hat, ist, dass ich langsam den Umgang mit dem Otoskop lerne! *juchu* Ich habe heute Ninas Backenzähne gesehen!

Donnerstag, 21. Juli 2011

Charlie

So, jetzt möchte ich euch meine Bande mal etwas näher vorstellen... ;)

Fangen wir mal chronologisch an: 2005, zu Beginn des Wintersemesters, habe ich mir den Charlie in einer Zoohandlung gekauft, weil ich einen kleinen Freund haben wollte, der immer für mich da ist - wie egoistisch von mir...
Der Kleine saß also allein in seinem winzigen Käfig auf meiner Kommode und hat mir genau gezeigt, dass ihm das so überhaupt nicht passt. ;) Also war er immer, wenn ich zuhause war, in meinem WG-Zimmer unterwegs. Meistens haben wir "Ostern" gespielt, ich habe überall Gemüse versteckt und er durfte es dann suchen. Das sah dann so aus:


Da ihr die weitere Geschichte meiner Haltung (und die Verbesserung ;)) ja inzwischen kennt, erzähle ich euch jetzt also noch etwas über seinen Charakter und unsere gemeinsame Vergangenheit. Er ist mein Schatz - und ja, wirklich mein bester Freund und immer für mich da (unbewusst natürlich ;)). Ich weiß nicht, ob es unsere Oster-Spielchen waren, die dazu geführt haben, aber er ist auf jeden Fall sehr intelligent, kommt auf Zurufen auch aus der hintersten Ecke der Wohnung angelaufen und macht sich durch leises Vor-sich-hin-Quieken bemerkbar, wenn ich nur frage, wo er ist. Er ist ein bisschen wie ein Hündchen - gut, das liegt wohl wirklich daran, dass er durch die Einzelhaltung am Anfang sehr auf mich geprägt ist. Streicheln lässt er sich auch, er hat "verschmuste" Tage, aber auch Tage, wo ich ihn lieber nicht anfassen soll - das gibt er immer gut zu verstehen (durch Brommseln beispielsweise). Die Kommunikation zwischen uns beiden klappt ganz gut. ;)

Im Frühjahr 2009 hatte er einen Tumor an der rechten Brustwarze, den wir zunächst dadurch erkannt haben, dass er gehumpelt ist. Dann haben wir die erbsen- bis haselnussgroße Beule entdeckt und kurz darauf habe ich auch gesehen, dass seine Augen trüb wurden. Ansonsten hat sich der kleine Kämpfer nichts anmerken lassen. Die OP hat er soweit gut überstanden, allerdings hat er fast 3 Monate gebraucht, bis er uns wieder erkannt hat und wieder "der Alte" war. Nach dieser OP habe ich mich deshalb entschieden ihn nicht mehr kastrieren zu lassen. Während der ersten Tage danach brauchte er etwas Ruhe und durfte sich im extra (damals noch) Käfig ausruhen:


Mensch, hat er auf dem Foto noch richtig viel Farbe... Inzwischen ist er älter geworden, jetzt ist er ja auch ca. 6 Jahre alt. Ein Kämpfer ist er immernoch: Ende letzten Jahres habe ich ein Atherom (sowas könnte man auch "Riesenpickel" nennen) neben der Kaudaldrüse gefunden, dieses ist auf eine Größe von 2cm Durchmesser gewachsen und fing an sich zu entzünden. Also konnte ich es nicht beim regelmäßigen Ausdrücken belassen, ich hab' gemerkt, dass es ihm immer mehr weh tat - das Ding hat sich auch immer öfter gefüllt... :( Außerdem hatte er dann im Mai ein zweites Atherom an der Seite.
Also habe ich mich dann doch dafür entschieden sie operieren zu lassen. Ich habe ihn also zu meinen Eltern gebracht, damit mein Stamm-Tierarzt die OP machen kann (er hatte auch damals die Tumor-OP gemacht). Leider muss er nach der OP Blähungen oder Ähnliches, auf jeden Fall starke Schmerzen, bekommen haben, denn er hat nicht mehr richtig gefressen. Ich kann das nicht genau beurteilen, weil Charlie zu der Zeit bei meinen Eltern war und es für mich zu weit weg ist um mal eben hinzufahren. :( Am Wochenende nach der OP hat er dann starken, wässrigen Durchfall bekommen und fraß gar nichts mehr, so dass ich meine Eltern zum Not-Tierarzt schicken musste. Er musste also gepäppelt werden... :( Als er sich dann wieder etwas stabilisiert hatte, bin ich ihn holen gefahren. Man hat gemerkt, dass die Sache nicht so nebenbei ausgestanden ist und ich wollte meinen Eltern nicht zumuten jede Nacht alle 4 Stunden aufzustehen und zu Päppeln.
Es ging aber auch hier nicht richtig aufwärts, er hat einfach nicht richtig gefressen. Als ich mit ihm nochmal zur Nachkontrolle wegen den Fäden war, hat der Tierarzt festgestellt, dass er fast eine geschlossene Brücke der unteren Backenzähne hatte... Sowas in der Art hatte ich aber fast vermutet, denn auch vor der OP hatte er schon immer mal Phasen, wo er schlechter fressen konnte - die Tierärzte (ich war bei x verschiedenen mit ihm) haben aber immer gemeint, es sei alles in Ordnung mit den Zähnen... Unter Narkose wurden die Zähne also korrigiert - das war 2 Wochen nach der 1. OP! Das selbe Spiel mit der Verdauung ging von vorne los... :( Allerdings konnte ich sofort reagieren und habe den Durchfall verhindern können. Inzwischen wissen wir, dass seine Zähne alle 4 Wochen gekürzt werden müssen, denn ich musste am Montag schonwieder zum Kürzen mit ihm... Darauf kann ich mich ja jetzt einstellen... Er frisst jetzt aber wieder richtig gut und hält sein Gewicht ohne Päppeln alleine! Juchu!

Allerdings hat mein Opi inzwischen auch Probleme mit den Hinterfüßchen, sie sind fast steif durch die Arthrose und ich habe seit dem Durchfall Mühe zu verhindern, dass sie sich nicht entzünden.

Hoffentlich bleibt mir mein Süßer noch eine Weile erhalten...


Dienstag, 19. Juli 2011

Hallo liebe Welt

Erst einmal möchte ich euch erzählen, wie man so zu einer Anzahl von 7 Meerschweinchen in einem 6m²-Gehege in seinem kleinen Wohnzimmer kommt... ;)

Seit 2005 habe ich Meerschweinchen, aber mit dem Meerschweinchen-Virus bin ich erst nach und nach infiziert worden. Angefangen hat alles mit meinem Böckchen Charlie, bei dem ich anfangs so ziemlich alles falsch gemacht habe, was falsch zu machen ging... :/ Aber mein Charliechen war und ist sehr geduldig mit mir und hat mir gezeigt, was er braucht und was gut für ihn ist. ;) So kam es dazu, dass sich meine Haltung besserte und es mehr Meerschweinchen wurden. Leider hatte ich Charlie anfangs allein gehalten und niemand konnte ihm beibringen, wie man sich gegenüber anderen Meeries verhält. Deshalb hat es in einer Bockgruppe nicht funktioniert, ich musste meine Gruppe trennen und habe jetzt insgesamt 3 kleine Grüppchen.

Die gesamte Geschichte findet ihr hier:

http://diebrain.de/I-gehegejacqueline.html